Weihnachten ist in Deutschland das wichtigste Fest im Jahr. Es hat einen religiösen, christlichen Ursprung – die Christen feiern jedes Jahr die Geburt von Jesus Christus. Heutzutage wird das Fest ganz selbstverständlich auch von Nicht-Gläubigen gefeiert und ist eine feste Tradition, 25.-26.12. sind gesetzliche Feiertage.
Das Weihnachtsfest feiert man in Deutschland traditionell im Kreis der Familie. Am Heiligabend (24.12.) steht im beinahe jedem Haushalt ein geschmückter Weihnachtsbaum, man isst gemeinsam und festlich zu Abend und es werden Geschenke verteilt. Übrigens: Auch unter Freunden schenkt man sich häufig etwas zu Weihnachten.
Weihnachten ist ein Fest, das auch lange vorbereitet wird – die vier Wochen Vorbereitungs- und Einstimmungszeit auf das Fest und auf den Heiligabend nennt man Advent.
Advent
Advent ist die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten in Deutschland, während der man die Tage bis Heiligabend zählt. Traditionell startet der Advent mit dem kirchlichen Abendgebet am Tag vor dem ersten Adventssonntag, vier Wochen vor Heiligabend. Advent ist eine besinnliche Zeit, aber gleichzeitig auch eine Zeit, die voller Traditionen steckt: von dem Adventskranz, Weihnachtsmärkten und dem Adventskalender bis hin zum Schmücken des Weihnachtsbaums und dem Geruch von Plätzchen und Glühwein.
Adventskalender
Dieser “Countdown-Brauch” beginnt am 1. Dezember. Es ist ein Kalender mit kleinen Türchen, die meistens Schokolade oder kleine Geschenke beinhalten. Besonders Kinder sind aufgeregt, ein Türchen pro Tag zu öffnen, während sie ungeduldig auf Heiligabend warten. Es gibt eine Vielzahl an verschiedenen Arten von Adventskalendern, sodass jeder einen finden kann, der ihm gefällt – oder selbst einen bastelt.
Adventskranz
Der Adventskranz ist auch eine Variante des Adventskalenders und symbolisiert die Zeit des Wartens auf den Heiligabend. Er besteht aus vier Kerzen, die oft in einen Kranz aus Tannenzweigen gesteckt werden. Jeden Sonntag, beginnend mit dem ersten Advent, wird eine Kerze angezündet. Adventssonntage beginnen vier Wochen vor Heiligabend, daher kann es manchmal passieren, dass der erste Advent bereits im späten November liegt. Sobald alle vier Kerzen brennen, ist Heiligabend nicht mehr weit.
Weihnachtsmärkte
Eine in ganz Deutschland verbreitete Tradition in der Vorweihnachtszeit sind Weihnachtsmärkte. Verkäufer stellen ihre geschmückten Stände meistens in den Innenstädten auf und bieten allerlei Sachen an. Verkauft wird handgemachtes Spielezeug, Schmuck, Kuscheltiere und weihnachtliche Dekorationen. Viele Stände bieten Essen und Trinken an – kein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt ist vollständig ohne eine Tasse Glühwein (diesen gibt es auch alkoholfrei).
Der Weihnachtsmarkt
Zu den typisch deutschen Weihnachtstraditionen zählt natürlich auch der Weihnachtsmarkt. Ende November verwandeln sich viele deutschen Städte in ein Wintermärchen. Auch diese Tradition wurde inzwischen von vielen anderen Ländern übernommen. Auf den Weihnachtsmärkten kann man kleine Geschenke, Essen und natürlich leckeren Glühwein kaufen. Der Dresdner Striezelmarkt gilt als der älteste Weihnachtsmarkt in Deutschland.
Plätzchen backen
Plätzchen gehören zum Advent und Weihnachten dazu – eine große Auswahl an Rezepten in den aktuellen Zeitschriften sowie im Internet lädt zum Backen ein. Lebkuchen, Zimtsterne, Vanillekipferl, Butterkekse und Schokoladengebäck sind die typischen Plätzchensorten in der Weihnachtszeit. Sie werden gerne im Freundes- oder Familienkreis gemeinsam gebacken und auch verschenkt.
Plätzchen backen in der Vorweihnachtszeit
Um sich vernünftig auf eine deutsche Weihnacht einzustimmen, darf für viele eins natürlich nicht fehlen: Plätzchen backen. Dabei ist die Auswahl eines Plätzchenrezeptes gar nicht so einfach, da es sehr viele unterschiedliche gibt. Zu den Klassikern unter den Weihnachtsplätzchen gehören normalerweise: Butterplätzchen, Vanillekipferl, Zimtsterne, Vanillekipferl und Spitzbuben. Mit passender Weihnachtsmusik im Hintergrund, kommt beim Duft der Plätzchen im Ofen richtige Weihnachtsstimmung auf.
Heiligabend
Der Höhepunkt der Weihnachtszeit ist Heiligabend – ursprünglich der Geburtstag von Jesus Christus. In Deutschland kommt die Familie, manchmal auch Freunde, am 24. Dezember zusammen, um gemeinsam zu essen und sich gegenseitig zu beschenken. Ein traditionelles deutsches Weihnachtsessen ist zum Beispiel Bockwurst mit Kartoffelsalat oder Entenbraten. Nach dem Essen werden oft gemeinsam Weihnachtslieder gesungen, bevor die Bescherung beginnt. An den beiden folgenden Feiertagen werden oft weitere Familienmitglieder oder Freunde besucht.
Weihnachtsbaum
Ein Weihnachtsbaum darf an Heiligabend natürlich nicht fehlen. Während jeder seinen Baum unterschiedlich schmückt, gibt es jedoch ein paar Standard-Dekorationsstücke. Beinahe jeder Weihnachtsbaum hat Kugeln, eine Lichterkette und einen Stern an der Spitze. Unter dem Baum werden die Geschenke gesammelt, die am Abend des 24. Dezembers dann verteilt und ausgepackt werden.
Für die meisten Deutschen ist ein Weihnachtsbaum der symbolische Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Jedes Jahr vor Heiligabend ist es Tradition, einen Tannenbaum aufzustellen und festlich mit Kerzen, Kugeln, Engeln, Lametta, Lebkuchen und einem Stern auf der Spitze des Baumes zu schmücken. Die Geschenke für die Bescherung werden unter den Weihnachtsbaum gelegt.
Die Bescherung an Heiligabend
In den meisten Ländern feiern die Menschen die Bescherung erst am 25.Dezember. In Deutschland wird allerdings schon einen Tag früher gefeiert. Am 24. Dezember ist Heiligabend und jede Familie hat an diesem besonderen Tag andere Traditionen. Manche schmücken erst an Heiligabend den Weihnachtsbaum zusammen, während andere sehr lange in der Küche stehen um ein aufwendiges Menü für die ganze Familie zu kochen. Eins ist allerdings überall gleich, denn in der Regel erfolgt nach dem leckeren Weihnachtsessen die Bescherung. Damit ist der Teil des Abends gemeint, wo endlich die Geschenke ausgepackt werden dürfen, die unter dem Weihnachtsbaum liegen.